Warum funktioniert Mediation?

Ein Konflikt entsteht durch unterschiedliche Vorstellungen, Motive oder Ziele und den sich daraus ergebenden Missverständnissen.

Wären die Unterschiede rein sachlicher Natur, ließe sich ein Konflikt leicht lösen. Die meisten Streitigkeiten besitzen jedoch eine weitere, versteckte Komponente, nämlich die ungelösten Emotionen zwischen den Beteiligten.
Die unterschiedlichen Interessen und Wertvorstellungen hinter dem Sachproblem sind meist nicht zu erkennen, da jeder seine Sicht der Dinge hat und anderes einfach nicht wahrnimmt.

Wegen ihrer emotionalen Verstrickung können die Konfliktparteien nicht effektiv und zielführend verhandeln. Ihre persönliche Betroffenheit beeinflusst ihre Verhandlungsführung, so dass eine auf der Sachebene mögliche Einigung oft übersehen wird.
Emotional geprägte Streitigkeiten enden meist in einem Verteilungskampf mit zwei Verlierern.
Die eigene Rechtsposition wird nicht realistisch eingeschätzt und die Argumente der Gegenseite werden ignoriert.

Genau hier setzt Mediation ein: Es ist die Hauptaufgabe des Mediators als neutraler Verhandlungscoach zwischen den Parteien zu vermitteln und zu verhandeln und eine kooperative Atmosphäre zu schaffen. In einem auf Kenntnissen der Verhandlungsforschung basierenden Verfahrensmodell lenkt, strukturiert und optimiert er die Gespräche der Streitparteien, so dass ein möglicher Einigungsspielraum, der ansonsten übersehen würde, ausgelotet werden kann.
Die Interessen, die hinter den verhärteten Forderungen und Positionen erst sichtbar gemacht werden müssen, sind meist so vielfältig und werden von den Parteien noch dazu oft unterschiedlich bewertet, so dass hier durch `` Vergrößerung des Kuchens`` die Chance zu ``Tauschgeschäften`` und einer interessengerechten Einigung liegt.
Oft ist den Parteien besser mit einer Lösung gedient, die von der schematischen gesetzlichen Regelung abweicht.

Durch die nüchterne, rationale und rationelle Verhandlungsführung des Mediators können ohne Vergleichsdruck alle denkbaren Möglichkeiten einer Einigung erörtert werden. Da die Medianden wissen, dass der Mediator kein Richter ist und den Konflikt nicht wertend entscheiden kann, ist die Gesprächsatmosphäre entsprechend offener und kreativer.
Die Konfliktparteien können sich ganz auf das Zuhören konzentrieren, die gegnerische Sichtweise wird so wahrscheinlich zum ersten Mal bewusst wahrgenommen.

 

Was spricht für die Einbeziehung von Fachleuten?

Da es aus fachlicher und rechtlicher Sicht unterschiedliche Einschätzungen einer Situation gibt, müssen gegebenenfalls Steuerberater, Gutachter, Wirtschaftsprüfer etc. hinzugezogen werden, um zu gewährleisten, dass keinem Beteiligten Nachteile entstehen.
Um wirklich die Verantwortung für den Inhalt ihrer Verhandlungen und Entscheidungen übernehmen zu können, ist es unabdingbar, dass den Parteien alle für den Konflikt relevanten Fakten und Informationen zugänglich gemacht werden und alle auf dem gleichen Kenntnisstand sind.

 

Warum braucht man Beratungsanwälte?

Die Streitparteien müssen ihre Rechte genau kennen, um davor geschützt zu sein, bei einer scheinbar einvernehmlichen Regelung über den Tisch gezogen zu werden.
Da Mediation keine Rechtsberatung beinhaltet und die Konfliktpartner ihre Lösungen selbstständig und eigenverantwortlich erarbeiten, ist es Standard, dass sich die Parteien spätestens vor Abschluss der Vereinbarung getrennt voneinander anwaltlich beraten lassen.
Nur wer seine Ansprüche kennt, kann darüber auch kreativ verhandeln: Jeder Teilnehmer sollte wissen, auf welche Ansprüche er gegebenenfalls verzichtet und was er stattdessen gewinnt.  

 

Die Rolle des Rechts in der Mediation

  • Entscheidungsmaßstab neben dem des individuellen Bedarfs
  • Gestaltungshilfe und Ideenschatz für die Einigung
  • Das Gesetzesrecht setzt Grenzen für die vertragliche Gestaltung
  • Die Parteien sollen wissen, was die Alternative zu einer Einigung in der Mediation ist
  • zeigt die Bandbreite möglicher gerichtlicher Entscheidungen
  • Fairnesskontrolle
     
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